Nachdem der Kulturverein Goßfelden bereits für die Jahre 2020, 2021 und 2022 Otto Ubbelohde-Kalender herausgegeben hat, wird für 2023 nun ein Franz Frank-Kalender vorgelegt, einem Künstler, der
mit seiner Familie 22 Jahre im Ubbelohde-Haus in Goßfelden lebte und wirkte.
Franz Frank ist 1897 in Kirchheim unter Teck geboren, studierte in Erlangen, Tübingen und an der Kunstakademie Stuttgart, wo er seine künstlerische Ausbildung erhielt. Mit seiner Frau Erika lebte
er dann unter anderem in Arbeitervierteln in Dresden. 1932 erhielt er einen Ruf als Dozent für bildendende Kunst an der Pädagogischen Akademie Kassel, dem er auch folgte. Leider dauerte das
Beschäftigungsverhältnis nicht lange, weil durch die Brüning‘schen Sparmaßnahmen die Pädagogische Akademie geschlossen wurde.
Er hätte wieder eine staatliche Stellung bekommen können, wenn er in die Partei eingetreten wäre, das aber kam für ihn keinesfalls in Betracht. So musste er mit seiner Familie die Dienstwohnung
in Kassel räumen. Eigentlich wollten sie wieder nach Dresden zurück. Ein großer Zufall aber war es, der die Eheleute nach einem Besuch Marburgs nach Goßfelden führte und hier erfuhr, dass die
Dachgeschosswohnung im Ubbelohde-Haus frei geworden war, weil die Familie der Nichte von Hanna Ubbelohde nach München umgezogen war. Otto Ubbelohde war schon 10 Jahren tot und so hatte Hanna
Ubbelohde nichts dagegen, dass wieder ein Künstler - mit einer größer werdenden Familie - im Haus wohnte.
Franz Frank hat hier auch zeitkritische Werke geschaffen, die dazu führten, dass seine Kunst von den Machthabern als „entartet“ eingestuft wurde. Damit war es ihm nicht mehr möglich, seine Werke
öffentlich auszustellen. Das hielt ihn aber nicht davon ab, weiterhin künstlerisch sehr aktiv zu sein und beispielsweise viele Gemälde und Zeichnungen von den Ubbelohde-Gärten, Goßfelden und der
Umgebung zu schaffen, daneben auch Stillleben und Porträts. 1954 zog die Familie Frank nach Marburg. Hier wirkte Franz Frank als anerkannter Künstler noch sehr erfolgreich. 1986 ist er – ein Jahr
nach seiner Frau - in Marburg gestorben.
Der Franz-Frank-Kalender beinhaltet insbesondere Werke aus der "Goßfeldener Zeit", dazu gehören unter anderem Landschaften, Stillleben und eine Illustration. Aber auch Werke aus der Marburger
Zeit, wie etwa "Ketzerbachmarkt", gehören zu den Werken auf den Monatsblättern. Das Vorwort wurde von der Tochter Dr. Elisabeth Zindler-Frank verfasst. Es ist wieder ein Kalender im Format DIN
A4-quer.
Der Kalender ist vorrätig bei Familie Görmar, Am Sportplatz 10, 35094 Lahntal-Sarnau, bei Familie Seitz, Roßweg 15a, Lahntal-Goßfelden und im Otto Ubbelohde-Haus in Goßfelden (Öffnungszeiten
jeweils sonntags von 13 bis 16 Uhr); auch hiesige Buchhandlungen werden den Kalender vorrätig haben oder besorgen können. Der Kalender kostet 12,50 Euro. Beim Versand wird das Porto mit in
Rechnung gestellt.
Bestellungen bitte unter der E-Mail-Adresse GiKaGoermar@t-online.de oder telefonisch unter 06423 6785.